Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu unserer Praxis und unseren Leistungen.

Verkehrsmedizin & FEV-Untersuchungen

Welche verkehrsmedizinischen Untersuchungen bieten Sie an?

Alle FEV-Untersuchungen nach Fahrerlaubnis-Verordnung: Lkw (Klasse C), Bus (Klasse D), Taxi/Mietwagen (P-Schein), Führerscheinverlängerungen. Umfang: Medizinische Untersuchung, Sehtest, Hörtest. Bus/Taxi zusätzlich: Psychometrische Leistungsdiagnostik (Reaktionstest). Das augenärztliche Zeugnis für Bus/Taxi kann ich als Betriebsmediziner ausstellen - nur bei deutlichen Auffälligkeiten ist eine zusätzliche augenärztliche Abklärung erforderlich.

Wie viel kostet eine FEV-Untersuchung?

Lkw-Untersuchung (Klasse C/CE): 173,00 EUR (inkl. 19% MwSt.). Bus-/Taxi-Untersuchung mit Psychometrie (Klasse D): 262,00 EUR (inkl. 19% MwSt.). Alle Preise nach GOÄ. Selbstzahlerleistung.

Brauche ich für die Lkw-Führerscheinverlängerung einen Reaktionstest?

Nein. Reaktionstest (Psychometrie) ist NUR für Bus/Taxi (Klasse D) und Personenbeförderung (P-Schein) Pflicht. Für Lkw (Klasse C/CE) reicht die medizinische Untersuchung mit Seh- und Hörtest.

Wie läuft eine FEV-Untersuchung ab?

1. Anamnese (Vorerkrankungen, Medikamente). 2. Körperliche Untersuchung (Blutdruck, Herz, Lunge). 3. Sehtest (zentral + peripher). 4. Hörtest. 5. Bei Bus/Taxi: Psychometrischer Test (Reaktion, Konzentration, Belastbarkeit). Dauer: 30-45 Min. (Lkw), 60-90 Min. (Bus/Taxi). Bitte mitbringen: Personalausweis, Brille/Kontaktlinsen falls vorhanden.

Kann ich mit Diabetes einen Lkw-Führerschein behalten?

Ja, gut eingestellter Diabetes ist KEIN Ausschlusskriterium. Voraussetzungen: Stabile Blutzuckerwerte (HbA1c kontrolliert), keine schweren Unterzuckerungen (12 Monate), gute Selbstwahrnehmung, regelmäßige Kontrollen. Insulinpflichtige Diabetiker: Strengere Auflagen, aber möglich.

Brauche ich ein EKG für die FEV-Untersuchung?

Nein, ein EKG ist nach der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) nicht vorgeschrieben. Die gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung umfasst: Anamnese, körperliche Untersuchung, Seh- und Hörtest, bei Bus/Taxi zusätzlich Psychometrie. Ein EKG kann jedoch medizinisch sinnvoll sein und wird ab 50 Jahren oder bei Vorerkrankungen empfohlen - dies entscheide ich individuell.

Wie lange ist die FEV-Bescheinigung gültig?

Die Gültigkeitsdauer hängt von Ihrem Alter ab: Bis 50 Jahre: 5 Jahre. Ab 50 Jahre: 5 Jahre, aber medizinische Untersuchung alle 5 Jahre erforderlich. Ab 60 Jahre: Untersuchung alle 5 Jahre. Für Berufskraftfahrer (Personenbeförderung Klasse D): Ab 50 Jahren jährliche Untersuchung. Die Bescheinigung ist die Grundlage für die Führerscheinverlängerung bei Ihrer Führerscheinstelle.

Welche Unterlagen brauche ich für die FEV-Untersuchung?

Bitte mitbringen: Gültiger Personalausweis oder Reisepass, Ihre Brille/Kontaktlinsen, bei Vorerkrankungen aktuelle Arztbriefe/Befunde (z.B. Diabetes-Werte, Herzbefunde), Medikamentenliste. Für die Führerscheinverlängerung benötigen Sie zusätzlich ein biometrisches Passfoto (bringen Sie mit oder machen bei der Führerscheinstelle).

Was passiert, wenn ich die Untersuchung nicht bestehe?

Wenn Sie die Anforderungen nicht erfüllen, erhalten Sie keine positive Bescheinigung. Ich erkläre Ihnen die medizinischen Gründe und Möglichkeiten: Oft können Mängel behoben werden (z.B. neue Brille, Blutzuckereinstellung optimieren, Blutdruckbehandlung). Nach Besserung ist eine Nachuntersuchung möglich. Bei dauerhaften Einschränkungen besprechen wir Alternativen (z.B. Klassenbeschränkung, Automatik-Auflage).

Kann ich mit nur einem Auge LKW fahren?

Einäugigkeit ist für LKW (Klasse C) grundsätzlich möglich, wenn das sehende Auge bestimmte Anforderungen erfüllt: Sehschärfe mindestens 0,8, normales Gesichtsfeld (mindestens 120° horizontal). Zusätzlich ist eine Begutachtung erforderlich, ob die Einäugigkeit erst nach Führerscheinerwerb eingetreten ist oder ob ausreichende Anpassung erfolgt ist. Für Bus (Klasse D) ist Einäugigkeit ein Ausschlusskriterium.

Welche Sehschärfe brauche ich für LKW/Bus?

Nach FeV Anlage 6 Nr. 2.1 (Standard-Untersuchung durch Betriebsmediziner): Für LKW (Klasse C) UND Bus/Taxi (Klasse D): Sehschärfe auf jedem Auge mindestens 0,8 UND beidäugig mindestens 1,0. Höchstzulässige Korrektur: +8 Dioptrien. Kontaktlinsen und Brillen sind erlaubt. Wenn diese Anforderungen nicht zweifelsfrei erfüllt sind, ist eine augenärztliche Zusatzuntersuchung erforderlich (Nummer 2.2) - diese kann ich als Betriebsmediziner NICHT durchführen, sondern nur ein Augenarzt.

Brauche ich für den Gabelstapler-Führerschein eine FEV-Untersuchung?

Nein, für den Gabelstapler-Führerschein (Flurförderzeugnis) ist keine FEV-Untersuchung erforderlich. Stattdessen: Arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung nach DGUV Grundsatz G25 (Fahr-, Steuer-, Überwachungstätigkeiten). Diese ist einfacher und günstiger. Vorgeschrieben vom Arbeitgeber, nicht vom Straßenverkehrsamt. Untersuchungsintervall: alle 36-60 Monate je nach Alter.

Was wird beim Hörtest geprüft?

Der Hörtest für die FEV-Untersuchung ist ein einfacher Umgangssprachtest: Sie müssen in 3 Metern Entfernung normal gesprochene Zahlen verstehen können. Für Bus/Taxi sind die Anforderungen höher. Hörgeräte sind erlaubt. Bei auffälligem Befund empfehle ich eine HNO-ärztliche Abklärung. Ziel: Sicherstellung, dass Sie Warnsignale (Hupen, Martinshorn) rechtzeitig hören.

Kann ich mit Epilepsie einen LKW-Führerschein haben?

Epilepsie ist für LKW (Klasse C) und Bus (Klasse D) ein sehr hohes Risiko. Voraussetzungen für LKW: 10 Jahre anfallsfrei ohne Medikamente ODER 5 Jahre anfallsfrei mit stabiler Medikation + fachärztliche Begutachtung. Für Bus: Noch strengere Anforderungen. Auch einmaliger Anfall führt zu langer Fahrpause. Detaillierte Beurteilung nur durch Neurologen + Begutachtungsstelle möglich.

Was kostet die Untersuchung für Sportboot-Führerschein?

Für den Sportboot-Führerschein (See/Binnen) benötigen Sie ein ärztliches Zeugnis über Ihre gesundheitliche Eignung. Die Untersuchung ist einfacher als die FEV-Untersuchung: Gesundheitsfragebogen, Sehtest, Hörtest, ggf. Farbsehtest. Kosten: ca. 40-60 EUR (günstiger als LKW/Bus-Untersuchung). Keine Psychometrie erforderlich. Gültigkeit: meist unbegrenzt.

Muss ich die Psychometrie wiederholen?

Bei regulärer Führerscheinverlängerung (alle 5 Jahre): Nein, Psychometrie nur einmalig erforderlich. Ausnahme: Bei auffälligem Erstbefund, nach Unfällen, Alkohol-/Drogendelikten, neurologischen Erkrankungen kann eine Wiederholung angeordnet werden (von der Führerscheinstelle, nicht vom Arzt).

Kann ich mit Insulinpflicht LKW fahren?

Ja, insulinpflichtiger Diabetes ist bei guter Einstellung möglich. Voraussetzungen: HbA1c <8,5%, keine schweren Unterzuckerungen (12 Monate), gute Stoffwechselschulung, regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle. Zusätzlich: Diabetologen-Gutachten erforderlich, meist Befristung der Fahrerlaubnis (1-4 Jahre), Dokumentationspflicht der BZ-Werte. Für Bus (Klasse D) deutlich strengere Auflagen.

Was ist der Unterschied zwischen C, CE, C1, C1E?

Klasse C: LKW über 3,5t, Anhänger bis 750kg. Klasse CE: LKW über 3,5t mit Anhänger über 750kg (Sattelzug). Klasse C1: Leicht-LKW 3,5-7,5t, Anhänger bis 750kg. Klasse C1E: Leicht-LKW mit Anhänger über 750kg. Für alle C-Klassen ist die gleiche FEV-Untersuchung erforderlich. Gültigkeit: 5 Jahre, Verlängerung nur mit ärztlicher Bescheinigung.

Brauche ich für Wohnmobil über 3,5t eine FEV-Untersuchung?

Ja, für Wohnmobile über 3,5t benötigen Sie den Führerschein Klasse C1 (bis 7,5t) oder C (über 7,5t). Dafür ist die FEV-Untersuchung Pflicht - auch wenn Sie privat fahren! Viele Wohnmobil-Besitzer wissen das nicht. Die Untersuchung ist alle 5 Jahre zu wiederholen. Ohne gültige Bescheinigung: Fahren ohne Fahrerlaubnis (Straftat!).

Reisemedizin & Gelbfieberimpfung

Was ist eine WHO-Gelbfieberimpfstelle?

WHO-Gelbfieberimpfstellen sind von der Weltgesundheitsorganisation zertifizierte Einrichtungen, die zur Gelbfieberimpfung berechtigt sind. Nur diese Stellen dürfen den international anerkannten Impfpass (gelbes Heft) ausstellen - erforderlich für Einreise in Endemiegebiete.

Für welche Länder brauche ich eine Gelbfieberimpfung?

Pflichtländer (Impfnachweis bei Einreise): Teile von Afrika (z.B. Ghana, Kenia, Uganda), Südamerika (z.B. Brasilien, Peru). Empfohlene Länder (medizinisch sinnvoll): Weitere Gebiete in Zentral-/Westafrika, Amazonasgebiet. Wichtig: Anforderungen ändern sich - immer aktuell vor Reise prüfen! Wir beraten Sie individuell.

Wie lange vor der Reise muss ich mich impfen lassen?

Gelbfieberimpfung: Mindestens 10 Tage vor Einreise (internationale Vorschrift). Hepatitis A/B: 2 Wochen vorher. Tollwut: 4 Wochen (3 Impfungen erforderlich). Malaria-Prophylaxe: 1-2 Tage vor Abreise beginnen. Ideal: Reisemedizinische Beratung 6-8 Wochen vor Abreise!

Was kostet die Gelbfieberimpfung?

Ärztliche Leistung: 46,91 EUR (umsatzsteuerfrei). Impfstoff: Zusätzlich bei der Apotheke zu kaufen und dort direkt zu bezahlen (ca. 60-80 EUR). Gültigkeit: Lebenslang (WHO). Internationale Bescheinigung (gelbes Heft) inklusive. Einige Krankenkassen erstatten Reiseimpfungen - bitte vorab klären.

Wie lange ist das Gelbfieber-Zertifikat gültig?

Seit 2016: Lebenslang gültig (WHO-Beschluss). Früher: 10 Jahre. Alte Zertifikate bleiben gültig. Hinweis: Die STIKO (Ständige Impfkommission) in Deutschland empfiehlt trotz lebenslanger WHO-Gültigkeit eine Auffrischung nach 10 Jahren für Personen mit erhöhtem Risiko. Eine individuelle Beratung zu den passendsten Impfintervallen erfolgt bei der Impfaufklärung.

Welche Impfungen brauche ich für Thailand/Bali/Vietnam?

Für Südostasien empfehlen wir: Hepatitis A (Standardimpfung für alle Reiseziele), Hepatitis B (bei Langzeitaufenthalt, medizinischen Eingriffen), Typhus (bei einfachen Hygienebedingungen), Tollwut (bei Tierkontakt, Trekking), Japanische Enzephalitis (bei Langzeitaufenthalt, ländlichen Gebieten). Gelbfieberimpfung nur bei Voraufenthalt in Gelbfiebergebieten. Malaria-Prophylaxe je nach Region. Wir erstellen einen individuellen Impfplan für Ihre Reise.

Wie lange sind Reiseimpfungen gültig?

Gültigkeitsdauern variieren: Hepatitis A: 10-25 Jahre, Hepatitis B: 10+ Jahre (oft lebenslang), Typhus (Totimpfstoff): 3 Jahre, Tollwut: 10 Jahre (Auffrischung nach 1 Jahr), Gelbfieber: lebenslang, Japanische Enzephalitis: 2-10 Jahre. Tetanus/Diphtherie: 10 Jahre. Wir prüfen Ihren Impfpass und empfehlen nur notwendige Auffrischungen.

Brauche ich eine Malaria-Prophylaxe?

Malaria-Prophylaxe hängt von Ihrem Reiseziel, Reisezeit und Reisestil ab. Risikogebiete: Subsahara-Afrika, Südostasien (regional), Südamerika (Amazonas). Es gibt verschiedene Prophylaxe-Optionen: Atovaquon/Proguanil (Malarone), Doxycyclin, Mefloquin. Nebenwirkungen und Kosten unterscheiden sich. Bei geringem Risiko kann Standby-Medikation ausreichen. Wir beraten Sie individuell.

Was kostet eine reisemedizinische Beratung?

Die reisemedizinische Beratung ist in den Impfkosten enthalten. Bei reiner Beratung ohne Impfung berechnen wir ca. 30-50 EUR. Manche Krankenkassen erstatten Reiseimpfungen und Beratung freiwillig - fragen Sie vorab nach. Die Beratung umfasst: Impfempfehlungen, Malaria-Prophylaxe, Reiseapotheke, länderspezifische Gesundheitsrisiken, Höhen-/Tauchtauglichkeit.

Kann ich während der Schwangerschaft Reiseimpfungen erhalten?

Einige Impfungen sind in der Schwangerschaft möglich (Hepatitis A+B, Typhus-Totimpfstoff, Tollwut bei Notwendigkeit), andere nicht (Gelbfieber, Lebendimpfstoffe). Am besten: Impfschutz VOR Schwangerschaft komplettieren. Bei dringenden Reisen in der Schwangerschaft erstellen wir einen sicheren Impf- und Prophylaxeplan. Fernreisen im 2. Trimenon sind am sichersten.

Welche Reiseimpfungen zahlt die Krankenkasse?

Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten Reiseimpfungen freiwillig (50-100%), da sie im Wettbewerb um Mitglieder stehen. Die Erstattung variiert stark je nach Kasse. Einige erstatten alle Impfungen, andere nur bestimmte oder bis zu einem Jahreshöchstbetrag. Private Krankenversicherungen übernehmen meist alle Impfungen. Fragen Sie VOR der Impfung bei Ihrer Kasse nach!

Brauche ich für die USA/Kanada/Australien besondere Impfungen?

Für die USA, Kanada, Australien, Neuseeland sind keine Pflichtimpfungen erforderlich. Empfohlen: Standard-Impfschutz (Tetanus, Diphtherie, Polio, Masern). Bei Natur-/Outdoor-Reisen: Tollwut (bei Tierkontakt), Hepatitis A. Für Australien: Japanische Enzephalitis nur bei Langzeitaufenthalt im Norden. Diese Länder haben hohe Gesundheitsstandards - spezielle Tropenkrankheiten sind selten.

Was gehört in die Reiseapotheke?

Grundausstattung: Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol), Durchfallmittel (Loperamid), Elektrolytpulver, Desinfektionsmittel, Pflaster/Verbandmaterial, Sonnenschutz, Insektenschutz (DEET 30-50%), ggf. Malaria-Standby-Medikation. Ihre Dauermedikamente in ausreichender Menge + Reserve. Bei Fernreisen: Breitband-Antibiotikum nach Rücksprache. Wir stellen Ihnen eine individuelle Checkliste zusammen.

Kann ich mit Vorerkrankungen eine Fernreise machen?

Ja, mit guter Planung sind Fernreisen auch mit Vorerkrankungen möglich. Wichtig: Stabile Einstellung Ihrer Erkrankung, ausreichend Medikamente (doppelte Menge + aufgeteilt in Handgepäck und Koffer), ärztliches Attest in Englisch, Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport, Abklärung der medizinischen Versorgung am Reiseziel. Wir beraten Sie zu Risiken und Vorsichtsmaßnahmen.

Wie schütze ich mich vor Dengue-Fieber?

Gegen Dengue-Fieber gibt es keine Prophylaxe-Tabletten. Schutz nur durch Mückenvermeidung: Lange, helle Kleidung, Insektenschutzmittel (DEET 30-50%), Moskitonetze, Klimaanlage/Ventilatoren. Dengue-Mücken stechen tagsüber! Seit 2023 gibt es einen Impfstoff (Qdenga), der bei Voraufenthalt in Endemiegebieten sinnvoll sein kann - wir beraten Sie individuell.

Brauche ich für Südafrika eine Gelbfieberimpfung?

Für Südafrika selbst ist keine Gelbfieberimpfung erforderlich. ABER: Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (z.B. Kenia, Tansania, Sambia, Brasilien) wird der Impfnachweis verlangt - auch bei nur kurzem Transit! Planen Sie eine Kombireise (z.B. Kenia + Südafrika), benötigen Sie die Gelbfieberimpfung. Auch für Nachbarländer (Botswana, Namibia) gelten Transitregeln.

Was ist eine Höhentauglichkeitsuntersuchung?

Für Trekking/Bergsteigen über 3.000-4.000 Meter empfehlen wir eine Höhentauglichkeitsuntersuchung. Geprüft werden: Herz-Kreislauf-System (Belastungs-EKG), Lungenfunktion, Sauerstoffsättigung. Ziel: Ausschluss von Erkrankungen, die das Höhenrisiko erhöhen (Herzschwäche, Lungenkrankheiten). Zusätzlich beraten wir zu Akklimatisation, Höhenkrankheit und Prophylaxe-Medikamenten.

Kann ich Impfungen an einem Termin machen?

Ja, Mehrfachimpfungen an einem Termin sind problemlos möglich und medizinisch unbedenklich. Sie können z.B. Hepatitis A+B, Typhus und Gelbfieber gleichzeitig erhalten (an verschiedenen Körperstellen). Ausnahme: Lebendimpfstoffe sollten entweder gleichzeitig oder mit 4 Wochen Abstand gegeben werden. Wir erstellen einen optimalen Zeitplan für Ihre Reisevorbereitung.

Was mache ich bei Durchfall auf Reisen?

Bei leichtem Durchfall: Viel trinken (Elektrolytlösung), leichte Kost, Loperamid bei Bedarf. Bei schwerem Durchfall mit Fieber, Blut im Stuhl oder länger als 3 Tage: Arzt aufsuchen! In der Reiseapotheke: Elektrolytpulver, Loperamid, ggf. Antibiotikum (nach ärztlicher Beratung). Vorbeugung: Nur abgekochtes/Flaschenwasser, geschältes Obst, durchgegarte Speisen (Cook it, peel it, or leave it!).

Wie lange vor der Reise sollte ich mich beraten lassen?

Optimal: 6-8 Wochen vor Abreise. Mindestens: 4 Wochen (Zeit für Mehrfachimpfungen). Gelbfieberimpfung ist erst ab dem 10. Tag gültig! Bei Last-Minute-Reisen (< 2 Wochen) können wir oft noch Grundschutz aufbauen - rufen Sie uns an. Auch kurzfristige Malaria-Prophylaxe ist möglich. Je früher Sie kommen, desto besser der Schutz!

Tauchmedizin

Wie lange ist die Tauchtauglichkeitsbescheinigung gültig?

Nach GTÜM-Richtlinien: Kinder und Jugendliche (8-15 Jahre): 1 Jahr. Ab 16 Jahre bis 40 Jahre: 3 Jahre. Ab 40 Jahre: 1 Jahr. Die verkürzten Intervalle für jüngere Taucher dienen der Sicherheit, da sich der Körper noch in der Entwicklung befindet. Bei Erwachsenen ab 40 entwickeln sich altersbedingte Erkrankungen (Herz-Kreislauf, Diabetes) oft schleichend.

Was ist der GTÜM-Standard?

GTÜM = Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin. Der GTÜM-Standard ist der medizinische Goldstandard für Tauchtauglichkeit in Deutschland. Er umfasst detaillierte Untersuchungen (EKG, Lungenfunktion, Belastungstest) - deutlich umfangreicher als einfache Untersuchungen.

Kann ich mit Asthma tauchen?

Asthma ist KEIN automatisches Ausschlusskriterium. Entscheidend ist: Gut kontrolliert? Keine Anfälle in den letzten 12 Monaten? Belastungsasthma unter Kontrolle? Lungenfunktionstest unauffällig? Bei gut eingestelltem Asthma ist Tauchen oft möglich - nach ausführlicher Untersuchung.

Was wird bei der Tauchtauglichkeit untersucht?

Basisuntersuchung: Medizinische Anamnese, körperliche Untersuchung, Ruhe-EKG, Lungenfunktionstest. Ab 40 Jahren zusätzlich: Belastungs-EKG. Bei Vorerkrankungen: Erweiterte Tests nach GTÜM-Empfehlung.

Wie viel kostet die Tauchtauglichkeit?

Basisuntersuchung (bis 39 Jahre): 148,67 EUR (inkl. 19% MwSt.). Erweitert (ab 40 Jahre) mit Belastungs-EKG: 179,31 EUR (inkl. 19% MwSt.). Preise nach GOÄ (umsatzsteuerfrei). Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten 50-80% auf Antrag als Präventionsleistung. Private Krankenversicherungen übernehmen oft den vollen Betrag.

Was soll ich zur Tauchtauglichkeitsuntersuchung mitbringen?

Bringen Sie bitte mit: Personalausweis, Ihre Brille/Kontaktlinsen falls vorhanden, Vorbefunde bei Vorerkrankungen (z.B. Asthmabefunde, Herzbefunde), aktuelle Medikamentenliste, ggf. Ihre letzte Tauchtauglichkeitsbescheinigung. Bei Erstuntersuchung: Falls vorhanden, Tauchlogbuch oder Brevetierung (Tauchschein).

Kann ich mit Kurzsichtigkeit/Weitsichtigkeit tauchen?

Ja, Fehlsichtigkeit ist kein Problem beim Tauchen. Sie können korrigierte Tauchmasken mit Sehstärke oder Kontaktlinsen unter der Maske verwenden. Wichtig ist nur, dass Ihre Sehleistung mit Korrektur ausreichend ist (mindestens 0,5 auf jedem Auge). Bei der Untersuchung testen wir Ihre Sehschärfe mit Ihrer gewohnten Sehhilfe.

Was passiert, wenn ich nicht tauchtauglich bin?

Bei Nicht-Tauchtauglichkeit erläutere ich Ihnen ausführlich die medizinischen Gründe. Oft ist dies nur vorübergehend (z.B. akute Erkältung, Mittelohrentzündung) oder an Bedingungen geknüpft (z.B. Tiefenbegrenzung). Bei dauerhaften Einschränkungen besprechen wir Alternativen wie Schnorcheln oder Apnoetauchen. Eine Zweitmeinung bei einem anderen GTÜM-Taucharzt ist jederzeit möglich.

Brauche ich als Tauchlehrer/Divemaster eine spezielle Untersuchung?

Ja, für professionelle Taucher (Tauchlehrer, Divemaster, Berufstaucher) gelten strengere Anforderungen. Die Untersuchung ist umfangreicher und muss jährlich erfolgen (unabhängig vom Alter). Zusätzlich können je nach Tauchverband weitere Tests erforderlich sein (z.B. erweiterte Lungenfunktion, Blutuntersuchung).

Kann ich nach einem Tauchunfall wieder tauchen?

Nach einem Tauchunfall (z.B. Dekompressionskrankheit, Barotrauma) ist eine erweiterte tauchmedizinische Untersuchung erforderlich. Ob und wann Sie wieder tauchen dürfen, hängt von Art und Schwere des Unfalls ab. In vielen Fällen ist nach vollständiger Ausheilung und entsprechender Wartezeit (meist 3-12 Monate) Tauchen wieder möglich - nach individueller Beurteilung.

Was wird beim Belastungs-EKG getestet?

Das Belastungs-EKG (Ergometrie) ab 40 Jahren prüft Ihr Herz unter körperlicher Anstrengung. Sie treten auf einem Fahrrad-Ergometer in die Pedale, während Ihr EKG, Blutdruck und Puls überwacht werden. Die Belastung wird schrittweise gesteigert. Ziel: Ausschluss von Durchblutungsstörungen, Herzrhythmusstörungen und Blutdruckentgleisungen unter Belastung - wichtig für die Sicherheit beim Tauchen.

Kann ich mit Bluthochdruck tauchen?

Gut eingestellter Bluthochdruck ist meist kein Ausschlusskriterium. Voraussetzungen: Stabile Einstellung mit Medikamenten, Blutdruck unter Belastung kontrolliert (Belastungs-EKG), keine Organschäden (Herz, Nieren, Augen). Bestimmte Blutdruckmedikamente sind beim Tauchen problematisch - wir besprechen Ihre Medikation in der Untersuchung.

Gibt es eine Altersobergrenze fürs Tauchen?

Nein, es gibt keine feste Altersobergrenze. Entscheidend ist Ihr Gesundheitszustand, nicht Ihr Alter. Auch mit 70+ können Sie bei guter Fitness tauchtauglich sein. Ab 40 Jahren ist jedoch jährlich eine Untersuchung mit Belastungs-EKG erforderlich, um altersbedingte Risiken frühzeitig zu erkennen.

Kann ich schwanger tauchen?

Nein, während der Schwangerschaft sollten Sie nicht tauchen. Das Risiko für das ungeborene Kind ist zu hoch (Dekompressionskrankheit, Sauerstoffmangel). Auch in der Stillzeit ist Vorsicht geboten. Nach der Geburt können Sie nach ärztlicher Freigabe (meist 6-8 Wochen nach der Geburt, bei Kaiserschnitt länger) wieder tauchen.

Welche Medikamente sind beim Tauchen problematisch?

Bestimmte Medikamente erhöhen das Tauchrisiko: Sedierende Medikamente (Schlafmittel, starke Schmerzmittel), bestimmte Blutdrucksenker, Blutverdünner, Insulin. Auch rezeptfreie Medikamente wie abschwellende Nasensprays können problematisch sein. Bringen Sie zur Untersuchung eine aktuelle Medikamentenliste mit - wir besprechen jedes Medikament einzeln.

Muss ich als Apnoetaucher/Freitaucher auch eine Untersuchung machen?

Für Apnoetauchen (Freitauchen ohne Gerät) ist keine gesetzliche Untersuchungspflicht vorhanden. Dennoch empfehlen wir dringend eine tauchmedizinische Untersuchung, da die Belastung für Herz und Lunge beim Apnoetauchen erheblich ist. Viele Tauchschulen und Verbände verlangen inzwischen eine ärztliche Bescheinigung auch für Apnoekurse.

Kann ich mit Diabetes tauchen?

Gut eingestellter Diabetes ist heute kein absolutes Ausschlusskriterium mehr. Voraussetzungen: HbA1c <8,5%, stabile Einstellung, gute Selbstkontrolle, keine schweren Unterzuckerungen in den letzten 12 Monaten, keine diabetischen Folgeschäden (Augen, Nieren, Nerven). Typ-1-Diabetiker benötigen eine besonders gründliche Beurteilung und ggf. Tiefenbegrenzung.

Was kostet eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung für Kinder?

Für Kinder und Jugendliche (8-15 Jahre) gelten die gleichen Preise wie für Erwachsene unter 40: 148,67 EUR (inkl. 19% MwSt.). Die Untersuchung ist altersgerecht gestaltet. Kinder-Tauchtauglichkeit ist jährlich zu erneuern. Mindestalter für Gerätetauchen: 8 Jahre (je nach Verband).

Wann darf ich nach einer Ohrentzündung wieder tauchen?

Nach einer Mittelohrentzündung sollten Sie mindestens 2-4 Wochen pausieren, je nach Schwere. Wichtig: Vollständige Ausheilung abwarten! Bei chronischen Ohrentzündungen oder Trommelfelldefekten ist Tauchen meist nicht möglich. Lassen Sie sich vor dem nächsten Tauchgang bei uns untersuchen - wir prüfen Trommelfell und Druckausgleichsfähigkeit.

Kann ich nach einer Herz-OP wieder tauchen?

Nach Herzoperationen (Bypass, Stent, Klappenersatz) ist eine umfassende kardiologische und tauchmedizinische Beurteilung erforderlich. In vielen Fällen ist Tauchen nach vollständiger Rehabilitation möglich - jedoch erst nach fachärztlicher Freigabe und meist mit Tiefenbegrenzung (max. 20-30 Meter). Wartezeit: mindestens 6-12 Monate post-OP.

Arbeitsmedizin & Betriebsarzt

Ab wann brauche ich einen Betriebsarzt?

Nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) benötigen Sie ab dem ersten Mitarbeiter einen Betriebsarzt - egal ob Vollzeit, Teilzeit oder Minijob. Unterscheidung: Bei 1-10 Mitarbeitern ist eine alternative Betreuung möglich (mit Unternehmerschulung), ab 11 Mitarbeitern gilt die Regelbetreuung mit festgelegten Einsatzzeiten je nach Branche und Gefährdung.

Was kostet die betriebsärztliche Betreuung?

Die Kosten für die betriebsärztliche Betreuung richten sich nach Unternehmensgröße, gewünschten Leistungen und Gefährdungspotenzial im Betrieb. Jedes Unternehmen erhält ein individuelles Angebot, das exakt auf die betrieblichen Anforderungen zugeschnitten ist. Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung und ein maßgeschneidertes Angebot.

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind Pflicht?

Nach der Arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung (ArbMedVV) sind bestimmte Vorsorgeuntersuchungen vor Tätigkeitsaufnahme verpflichtend. Häufige Pflichtvorsorgen (orientiert an DGUV-Empfehlungen): Fahr-/Steuertätigkeiten (ehem. G25), Atemschutzgeräte (ehem. G26), Arbeiten mit Absturzgefahr (ehem. G41), Lärmexposition ab 85 dB(A), Gefahrstoffe nach GefStoffV. Zusätzlich gibt es Angebotsvorsorge (z.B. Bildschirmarbeit, Nachtarbeit) und Wunschvorsorge auf Mitarbeiterwunsch.

Wie läuft eine Betriebsbegehung ab?

Bei der Betriebsbegehung prüfe ich gemeinsam mit Ihnen die Arbeitsbedingungen vor Ort: Arbeitsplatzgestaltung, Gefährdungen, Schutzmaßnahmen. Dauer: 1-3 Stunden je nach Betriebsgröße. Dokumentation und Empfehlungen erhalten Sie schriftlich.

Was passiert, wenn ich keinen Betriebsarzt habe?

Ohne betriebsärztliche Betreuung riskieren Sie als Arbeitgeber erhebliche Konsequenzen: Bußgelder bis 25.000 EUR nach dem Arbeitssicherheitsgesetz, bei Vorsatz sogar Freiheitsstrafe. Die Berufsgenossenschaft kann bei Arbeitsunfällen Regress nehmen, die Gewerbeaufsicht kann eine Betriebsschließung anordnen. Zudem sind ISO-Zertifizierungen und andere Qualitätssiegel ohne Betriebsarzt nicht möglich. Kontrollen erfolgen risikobasiert - auch nach Mitarbeiter-Meldungen. Wir empfehlen: Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Angebot zur betriebsärztlichen Betreuung.

Was ist der Unterschied zwischen Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Betriebsarzt (Arzt mit Zusatzqualifikation Arbeitsmedizin): Zuständig für medizinische Aspekte, Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitsschutz. Fachkraft für Arbeitssicherheit (Ingenieur/Techniker): Zuständig für technische Arbeitssicherheit, Gefährdungsbeurteilungen, Unfallprävention. Beide sind nach ASiG Pflicht und arbeiten zusammen. Beide führen gemeinsame Betriebsbegehungen durch.

Kann ich als Kleinunternehmer auf einen Betriebsarzt verzichten?

Nein, ab dem 1. Mitarbeiter besteht Betriebsarztpflicht - auch für Kleinunternehmen! Aber: Bei 1-10 Mitarbeitern können Sie die Alternative Betreuung wählen (Motivationsmodell). Hierbei nehmen Sie als Unternehmer an einer Arbeitsschutzschulung teil (2,5 Tage + 2 Std./Jahr Auffrischung) und nutzen anlassbezogene Betreuung statt fester Betreuungsstunden. Kostet deutlich weniger als Regelbetreuung.

Was macht ein Betriebsarzt konkret?

Aufgaben: Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen (Pflicht-, Angebots-, Wunschvorsorge), Beratung zu Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie, Betriebsbegehungen (Prüfung der Arbeitsbedingungen), Beratung bei Wiedereingliederung nach Krankheit (BEM), Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen (medizinische Aspekte), Schulungen zu Gesundheitsthemen, Notfallmanagement-Beratung, Beratung zu Pandemie-/Infektionsschutz.

Wie oft muss der Betriebsarzt in meinen Betrieb kommen?

Die Einsatzzeit richtet sich nach DGUV Vorschrift 2 und hängt ab von: Mitarbeiterzahl, Branche (Gefährdungspotential), Betriebsart. Beispiele: Büro (10 MA): ca. 3 Std./Jahr. Metallbetrieb (50 MA): ca. 50-75 Std./Jahr. Bau (50 MA): ca. 75-125 Std./Jahr. Bei alternativer Betreuung (1-10 MA): nur anlassbezogen. Regelmäßige Begehungen: mindestens jährlich.

Was ist eine G25-Untersuchung?

Die G25-Untersuchung (korrekt: Arbeitsmedizinische Vorsorge für Fahr-, Steuer-, Überwachungstätigkeiten nach DGUV-Empfehlung) ist erforderlich für: Gabelstaplerfahrer, Kranführer, Baggerführer, etc. Geprüft werden: Sehvermögen, Hörvermögen, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, neurologische Funktionen. Ziel: Ausschluss von Erkrankungen, die zu plötzlichem Kontrollverlust führen können. Kosten: 173,00 EUR (inkl. 19% MwSt.).

Was ist eine G26-Untersuchung?

G26 (arbeitsmedizinische Vorsorge für Atemschutzgeräte) ist Pflicht für alle Mitarbeiter, die Atemschutz tragen müssen. Unterschieden wird: Gruppe 1 (Filtergeräte), Gruppe 2 (isolierende Geräte, leichte Arbeit), Gruppe 3 (isolierende Geräte, schwere Arbeit). Untersuchung: Anamnese, körperliche Untersuchung, Lungenfunktion, Belastungs-EKG (Gruppe 2+3). Erstuntersuchung vor Einsatz, Nachuntersuchungen alle 12-36 Monate je nach Alter und Gruppe.

Muss ich Vorsorgeuntersuchungen als Mitarbeiter machen?

Bei Pflichtvorsorge (z.B. Atemschutz, Gefahrstoffe, Lärm >85dB): Ja, Teilnahme ist Voraussetzung für die Tätigkeit. Bei Angebotsvorsorge (z.B. Bildschirmarbeit, Lärm 80-85dB): Der Arbeitgeber muss anbieten, Sie können ablehnen. Bei Wunschvorsorge: Auf Ihren Wunsch muss Arbeitgeber ermöglichen. Wichtig: Der Arzt stellt KEINE Tauglichkeitsbescheinigung aus, sondern berät Sie. Befunde sind vertraulich.

Was ist ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)?

BEM ist ab 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit (innerhalb 12 Monaten) gesetzlich vorgeschrieben. Ziel: Arbeitsunfähigkeit überwinden, erneutem Ausfall vorbeugen, Arbeitsplatz erhalten. Der Betriebsarzt berät dabei: Welche Arbeitsplatzanpassungen sind sinnvoll? Gibt es medizinische Einschränkungen? Ist Wiedereingliederung (Hamburger Modell) möglich? Ihre Teilnahme am BEM ist freiwillig.

Brauche ich für Homeoffice/Büroarbeit Vorsorgeuntersuchungen?

Für reine Bildschirmarbeit ist Angebotsvorsorge erforderlich (nicht Pflicht!). Der Arbeitgeber muss Ihnen eine arbeitsmedizinische Untersuchung anbieten - Sie dürfen ablehnen. Sinnvoll ist die Untersuchung bei: Augenbeschwerden, Rückenschmerzen, Stress-Symptomen. Wir beraten zu ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung, Bildschirmpausen, Augenübungen. Auch für Homeoffice gilt die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers!

Was kostet eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung?

Die Kosten trägt IMMER der Arbeitgeber (§ 3 Abs. 3 ASiG) - nie der Arbeitnehmer! Ich rechne in der Regel direkt mit dem Arbeitgeber ab und nutze dabei meist Pauschalen. Beispielhafte Preisspannen je nach Untersuchungsumfang: G25 (Fahr-/Steuertätigkeit): ca. 90-120 EUR. G26 (Atemschutz): ca. 120-180 EUR. G41 (Absturzgefahr): ca. 100-130 EUR. Bildschirmarbeitsplatz-Vorsorge: ca. 60-90 EUR. Bei Pauschalverträgen sind Vorsorgen meist inkludiert.

Was ist der Unterschied zwischen Pflicht-, Angebots- und Wunschvorsorge?

Pflichtvorsorge: Gesetzlich vorgeschrieben vor Tätigkeitsaufnahme (z.B. Atemschutz, Gefahrstoffe). Ohne Teilnahme darf Tätigkeit nicht ausgeübt werden. Angebotsvorsorge: Arbeitgeber muss anbieten, Mitarbeiter kann ablehnen (z.B. Bildschirmarbeit, Nachtarbeit). Wunschvorsorge: Auf Wunsch des Mitarbeiters bei arbeitsplatzbedingten Gesundheitsgefährdungen - Arbeitgeber muss ermöglichen. Alle Vorsorgen sind für den Arbeitnehmer kostenfrei und während der Arbeitszeit.

Kann der Arbeitgeber meine Untersuchungsergebnisse sehen?

Nein! Ärztliche Schweigepflicht gilt auch bei arbeitsmedizinischen Untersuchungen. Der Arbeitgeber erhält NUR die Information über die durchgeführte Vorsorge ohne medizinische Details. Bei Pflichtvorsorge: Bescheinigung über gesundheitliche Bedenken oder keine Bedenken gegen die Tätigkeit. Konkrete Diagnosen, Befunde, Laborwerte bleiben vertraulich - außer Sie entbinden mich von der Schweigepflicht.

Was passiert bei auffälligem Befund in der Vorsorgeuntersuchung?

Bei gesundheitlichen Bedenken berate ich Sie vertraulich. Optionen: Arbeitsplatzanpassung (z.B. lärmdämmende Maßnahmen, ergonomisches Mobiliar), ärztliche Behandlung Ihrer Erkrankung, temporäre Tätigkeitseinschränkung, im Extremfall: dauerhafte Tätigkeitsänderung. Sie entscheiden, ob der Arbeitgeber informiert wird. Ziel ist immer, Ihre Gesundheit zu schützen UND Ihren Arbeitsplatz zu erhalten - nicht Sie auszuschließen.

Brauche ich einen Betriebsarzt auch für Minijobber/Auszubildende?

Ja! Für alle Beschäftigten - egal ob Vollzeit, Teilzeit, Minijob, Ausbildung, Praktikum, befristet oder unbefristet. Auch für Geschäftsführer (wenn angestellt). Die Bestellungspflicht beginnt ab dem 1. Beschäftigten. Die arbeitsmedizinische Betreuung muss für alle Mitarbeiter gewährleistet sein. Auszubildende unter 18 Jahren benötigen zusätzlich die Jugendarbeitsschutzuntersuchung (J1).

Was droht bei fehlendem Betriebsarzt?

Bußgeld bis 25.000 EUR (§ 9 ASiG), bei vorsätzlicher Gefährdung Freiheitsstrafe bis 1 Jahr möglich (§ 15 ArbSchG). Zusätzlich: Berufsgenossenschaft kann Regress bei Arbeitsunfällen nehmen, Gewerbeaufsicht kann Betriebsschließung anordnen, Schadensersatzansprüche von Mitarbeitern, Versicherungsschutz gefährdet, keine Zertifizierungen (ISO, etc.) möglich. Kontrollen erfolgen durch Gewerbeaufsicht und BG - risikobasiert und anlassbezogen (auch nach Mitarbeiter-Meldungen).

Noch Fragen?

Wir helfen Ihnen gerne weiter. Kontaktieren Sie uns telefonisch oder per E-Mail.

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